Altenpflege im deutschen Film: Jemand muss den Blasenkatheter einführen

Kino Ob Matthias Glaserns Film „Sterben“ oder Claudia Rorarius’ „Touched: Der deutsche Film beginnt, die Welt von Pflegebedürftigen wahrzunehmen. „Max und die Wilde 7 – Die Geister-Oma“ stellt sich Leben im Altersheim indes als große Sause vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2024
Pflegerin Maria (Ísold Halldórudóttir) betreut Alex (Stavros Zafeiris), der seit kurzem von der Hüfte abwärts gelähmt ist
Pflegerin Maria (Ísold Halldórudóttir) betreut Alex (Stavros Zafeiris), der seit kurzem von der Hüfte abwärts gelähmt ist

Foto: KatharinaPoblotzki/Cologne Cine Collective

Erinnert sich noch jemand an Good bye, Lenin!? 21 Jahre ist es her, dass in Wolfgang Beckers Tragikomödie einer Herzpatientin der Fall der Mauer verschwiegen wurde. Dieser internationale Kinohit war einer der wenigen deutschen Spielfilme, die von einem Pflegeverhältnis im eigenen Zuhause erzählten – und damit von einer gesellschaftlichen Normalität. Über 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt. Heute dominieren Schlagzeilen wie „Polizeieinsatz im Altenheim – wegen Personalmangel“ das mediale Bild von Pflege – und Beckers harmonischer Film wirkt vor allem märchenhaft.

Sterben geht zunächst den entgegengesetzten Weg. Matthias Glasner erzählt in seinem neuen Film sehr persönlich von